Yanomami haben Angst um ihr Leben nach Invasion von Goldgräbern

26 Februar 2010

Mutter und Kind der Yanomami. © Steve Cox/Survival

Diese Seite wurde 2010 erstellt und enthält möglicherweise Formulierungen, die wir heute nicht mehr verwenden würden.

Schamane und Sprecher der Yanomami, Davi Kopenawa, bittet dringend um Unterstützung gegen das Eindringen neuer Goldgräber in Yanomami Gebiet im nördlichen Brasilien.

Davi sagte, dass „immer mehr Goldgräber in das Gebiet kommen und die Yanomami sehr besorgt sind. … Bald wird es zu Konflikten zwischen den Yanomami und den Minenarbeitern kommen. … Ich weiß wie sie die Yanomami behandeln. Ich bin auch sehr traurig, dass einige Yanomami im Austausch gegen Lebensmittel in den Minen arbeiten. Sie werden krank werden; sie werden Malaria bekommen und sich mit Geschlechtskrankheiten infizieren, denn die Minenarbeiter werden die Frauen benutzen wie Sie es schon in der Vergangenheit taten.“

Er fügte hinzu: „Ich bin sehr verärgert über FUNAI (die brasilianische Behörde für indigenen Angelegenheiten) und die Polizei; sie haben den Zufluss von Goldgräbern nicht kontrolliert. Es wird in Yanomami Gebiet eingedrungen.“

Davi Yanomamis Warnung kommt nur Monate nachdem er Brasiliens Präsidenten Lula traf. Damals bat er ihn gegen die Goldgräber, welche illegal auf Yanomami Gebiet arbeiten, vorzugehen.

Das Yanomami Land ist als indigenes Gebiet anerkannt und es ist illegal für Minenarbeiter dort Gold zu schürfen. Es wird allerdings angenommen, dass ungefähr 1.000 Goldgräber auf Yanomami Gebiet arbeiten. Die Yanomami warnen nun vor einer neuen Welle von Eindringlingen.

Die Minenarbeiter übertragen Krankheiten wie Malaria und Grippe. Diese können für die Yanomami tödlich sein, da sie keine Abwehrkräfte gegen diese Krankheiten besitzen. 2009 wurden bereits 500 neue Fälle von Malaria unter den Yanomami in Brasilien bekannt. Dem Volk gehören insgesamt ca. 16.000 Personen an.

Durch die Goldgräber gelangt zudem Quecksilber in die Gewässer der Region. Dies verunreinigt das Trinkwasser und macht Fische für die Yanomami unverträglich.

Die Gesundheit der Yanomami leidet start darunter. Durch Korruption und Inkompetenz in Brasiliens Nationaler Gesundheitsstiftung (FUNASA) bleibt zudem die dringend benötigte medizinische Hilfe aus.

Die Gefahr von Gewalt ist ebenfalls allgegenwärtig, da die Goldgräber meist bewaffnet sind.

In den 1980er Jahren litten die Yanomami schon einmal unter einer Invasion ihres Landes durch damals bis zu 40.000 Goldgräber. Die Minenarbeiter töteten einige Yanomami, zerstörten ihre Dörfer und schleppten Krankheiten ein, gegen die die Yanomami keine Immunität besaßen. Als Folge starben in nur sieben Jahren 20 Prozent der Indigenen.

Wenn nun die illegalen Goldgräber das Land der Yanomami nicht unverzüglich verlassen, droht den Indigenen wieder Zerstörung und Tod.

Bitte schreiben Sie an den Präsidenten von Brasilien und bitten Sie ihn unverzüglich gegen die Goldgräber vorzugehen (auf Englisch).

Yanomami
Indigenes Volk

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